Das alte Rathaus in der Dorfstrasse.
1564 Erste Erwähnung des Neckarremser Rathauses
1885 Anreas Kieser zeichnet das Rathaus mit Türmchen auf seine Ortsansicht.
1694
und 1736 Franzosen zogen durchs Land und logierten im Rathaus.
1755 Erster Eintrag in einem Güterbuch: "Eine zweistöckige Behausung, so zum Rathaus gebraucht wird, mitten im Dorf!"
Im Rathaus befanden sich zeitweise auch eine kleine Wohnung - ein Gemeindebackofen - ein Fruchtboden - das Spritzenmagazin der Feuerwehr und davor ein Brunnen.
1813 Russen richten während ihres Durchmarsches eine Wachstube ein.
1913/14 wird das reparaturbedürftige Haus umgebaut, erhält den seitlichen Aufgang und die jetzige Fassade.
1971 Umzug der Gemeindeverwaltung in den Neubau an der Remsmündung.
Der Ochsenbrunnen
Um 1810 wird der Brunnen gegenüber dem Gasthaus "Ochsen" erwähnt. Das Wasser floss aus der Röhre einer gusseisernen Säule in einen langen eisernen Trog. Hierher führten die Bauern ihr Vieh zur Tränke. Gespeist wurde der Rohrbrunnen aus einer Quelle in der Brunnenhalde jenseits der Rems. Die ursprüngliche Teuchelleitung durch das Flussbett war bei Hochwasser oder Eisgang immer wieder gefährdet.
Oberwasserbaudirektor August von Duttenhofer plädierte 1813 für die Erhaltung des Flussbrunnen am "Ochsen" und einen dritten Hochwasserfreien Brunnen vor dem Rathaus. Schon früher nutzten die Bewohner der Koppengasse - heute Remstalstrasse - einen Schöpferbrunnen beim Gasthof "Lamm". 1812 wurde dieser zu einem hölzernen Pumpbrunnen umgerüstet. Ein weiterer öffentlicher Brunnen befand sich vor der Zehntscheuer in der Hinteren Strasse. Von der Quelle beim "Rötelbrunnen" wurden drei VentilBrunnen oben im Dorf gespeist. Private Brunnen in Anwesen an der "Judengasse" - heute Remsufer - der Koppengasse und beim Pfarrhaus lieferten den Besitzern und deren Nachbarn das kostbare Nass. Erst 1907 bekam Neckarrems eine allgemeine Hauswasserversorgung. 1961 erhielt der "Ochsenbrunnen" seine heutige Gestalt.
Oberer Steg
1886 Andreas Kieser zeichnet den "Ober-Steg" in seine Forstkarte. 150 Jahre später gehörte der Steg der Stuttgarter Holzverwaltung.
1857 Die Königliche Finanzkammer für Forsten war Besitzer des Überganges.
1935 Ein neuer Steg in Holzbauweise entstand.
1950 Die Brücke wurde durch einen umstürzenden Baum beschädigt.
1986 Die Gemeinde errichtet einen neuen Fussgängerübergang.
Brunnen am "Geissenbrückle"
1872 Im Februar stellen Bürger den Antrag, die ergiebige und gute Quelle beim "Seebrunnen" - heute "Rötelbrunnen" - zu fassen und in den Ort herein zu leiten.
1872 Im Oktober wird der Oberratsbaumeister Wälde aus Waiblingen mit der Planung beauftragt. Seine Ergebnisse: Die Schüttung des "Rötelbrunnens" beträgt 14 Liter gutes Trinkwasser in der Minute. Die 780 Meter lange Leitung wird wegen des hohen Drucks bei 36 Metern Höhenunterschied aus gusseisernen Röhren gefertigt. Mit einem innendurchmesser von 5 Zentimeter. Sie speist den bisherigen Pumpenbrunnen am "Geissenbrückle", der nun als laufender Brunnen einen eisernen Trog erhält.
Tonrohre leiten das Wasser von hier ais weiter zum Brunnen vor dem alten Rathaus in der Dorfstrasse. Dieser wird als Ventilbrunnen ausgeführt, sein Schacht nimmt das überschüssige Wasser auf.
1873 Die Kosten für Wasserleitung und Brunnen summieren soch auf 4000 Gulden. Das sind 60 Prozent des laufenden Etats. Die Gemeinde nimmt 3000 Gulden Kapital auf, die sie in 15 Jahresraten tilgt.
1902 Das Schulhaus auf dem Kelterplatz ist im Bau. Die Gemeinde lässt vor dem neuen Gebäude einen weiteren Brunnen errichten und an die Rötelbrunnen-Leitung anschliessen.
1907 Die Bürger von Neckarrems werden durch eine Hauswasserleitung versorgt. Die Bürger sind seitdem nicht mehr auf die Brunnen angewiesen.
2004 entdeckt man bei der sanierung der Dorfstrasse wieder den aus Natursteinen gemauerten Brunnenschacht am Geissenbrückle. Er ist ca. 12 Meter tief und hat einen Durchmesser von ca. 1,40 Meter. Mit Sitzbank und einer Innenbeläuchtung fügt er sich nun als Erinnerung an vergangene Zeiten in die neu gestaltete Dorfstrasse ein..